Fragen über Fragen ...
... nein, nicht nur Fragen – sondern Antworten!
Dual-Provider? Was ist das? Kann man das essen?
- Nein, essen kann man das
nicht – das bedeutet nur, dass in einem Kabelnetz zwei Provider (so wird ein Signalzulieferer genannt)
ihre Dienste wie Internet, Telephonie, etc. anbieten.
Zwei Internet- und Telephonie-Anbieter im örtlichen Kabelnetz? Geht das überhaupt?
- Ja, das geht! Das ist nicht nur
möglich – das funktioniert auch!
Wann und wo?
- Jetzt – im Kabelnetz der InterGGA! Und auch bei der EBL seit vielen
Jahren schon im Dauerberieb!
Und wieso spricht niemand darüber?
- Weil in Kabelnetzen in der Regel
nur ein Anbieter den Zugang erhält. Früher war das aus technischen Gründen
so, denn im Kabelnetz gibt es nicht unendlich viel "Platz" – aber dennoch
viel! So ist das inzwischen eher eine politische, denn eine technische Frage;
denn der "Platz" im Kabelnetz kann heute viel besser genutzt werden im
Vergleich zu früher. Und heute gibt es dennoch mehr "Platz", als man
vermutet ...
Einspruch: früher – da war alles besser!
- Jaja, früher™ ... :) ... Nein, früher war nicht alles besser, aber vieles anders
– und heute
kann man mehr Informationen in ein Kabelnetz einspeisen im Vergleich zu früher.
Früher konnte man nicht mehr als ca. 100 analoge TV-Kanäle in ein Kabelnetz
einspeisen – dann war es "belegt". Heute könnte man das vier- bis
zehnfache – also mehrere Hundert TV-Kanäle in ein Kabelnetz einspeisen. Aber
man kann nicht nur viele TV-Kanäle in einen analogen TV-Kanal quetschen – die
kommen sogar in besserer Qualität an (wenn das Signal nicht zu schwach ist) –
sondern man kann auch Internet im Kabelnetz verbreiten. Die Bezeichnung
"TV-Kanal" ist eben noch eine alte Bezeichnung für eine Bandbreite
von 6, 7 oder 8 MHz. Heute ist der Inhalt in einem Kanal aber ein anderer. Und
so werden heute in einem Kabelnetz neben den Kanälen, die mit analogen und
digitalen TV-Programmen belegt sind, auch einige Kanäle für Internet belegt.
Diese müssen von einem Provider geliefert werden.
Welche und wieviele Kanäle werden wofür belegt?
- Das kommt darauf an,
was der Kabelnetzbetreiber alles in sein Netz einspeisen will.
Und wieviele für Internet und Telephonie?
- Ja, das ist dann eine politische Frage,
was der Kabelnetzbesitzer will – und weniger eine technische! Üblicherweise
ist es ein einziger Provider, der seine Signale in ein Kabelnetz
einspeist. Wenn es nicht nur einer, sondern zwei sind, so nennt man das
"Dual-Provider"-Betrieb. Das ist zur Zeit in unserem Kabelnetz so.
Und wieso ist das hier und jetzt in unserem Kabelnetz so eingerichtet,
aber dennoch spricht niemand darüber?
- Die Chefetage Im Kabelnetz der
InterGGA hat entschieden, dass sie den Signalzulieferer für Internet,
Telephonie und
Digital-TV wechseln will. Weshalb sie das will, ist eine Frage, die bisher
niemand schlüssig beantworten kann. Sie sagt zwar, dass mit einem anderen
Provider weitere neue Angebote möglich
werden. Aber ob die Nutzer das auch wirklich wollen – denn das kostet Geld und
alles wird teurer – das ist eine andere Frage. Aber dazu später.
Zurück zur Frage: wieso ist jetzt bei uns im InterGGA-Netz so?
- Wenn
ein Signalzulieferer seine Dienste in einen neues Netz einspeisen soll, dann muss das funktionieren, wenn die Kunden es dann nutzen sollen. Das passiert aber
nicht einfach dadurch, dass irgendwer irgendwo einen Schalter betätigt. Alles
muss zuerst eingerichtet und geprüft werden, sonst läuft das nicht. Und da man
die bisherigen Kunden nicht einfach abschalten kann, sind während einer
Übergangszeit beide Provider im Kabelnetz aktiv.
Wie funktioniert das?
- Eigentlich ganz einfach: jedem Provider werden
ganz bestimmte "Kanäle" zugewiesen – dann kommen die sich
gegenseitig nicht in die Quere, und jeder nutzt nur "seinen" Bereich.
Das ist bei jedem Providerwechsel so. Es gibt aber auch Kabelnetze, in
denen das über längere Zeit problemlos läuft – und die Kunden können
wählen, bei welchem Provider sie ihr Internet- und Telephonie-Abo abschliessen wollen.
Wenn das ja funktioniert – wieso wird das dann in unserem Netz nicht
beibehalten?
- Aus dem einfachen Grund: weil die Chefetage der InterGGA das
nicht vorgesehen hat. Sie will einen Wechsel – und neue Dienste einspeisen;
denn sie will auch Geld verdienen (ja, unser liebes Geld!). Deshalb
entscheidet sie sich eben für einen Provider, bei dem sie meint, noch mehr Geld
zu verdienen – die Kunden müssen es ja ohnehin bezahlen; denn sie haben
eigentlich keine Wahl – es sei denn, der Kabelnetzbetreiber lässt mehr als
einen einzigen Provider zu.
Seltsam – aber uns wurde doch immer wieder mitgeteilt, dass ein Wechsel
für uns keine Nachteile habe?
- Das ist die Taktik der Chefetage! Sie wusste
von Anfang an, dass alles teurer werden wird, wollte das uns aber nicht verraten,
wie wir hier zeigen.
Sie hat die seltsamsten Verrenkungen gemacht, um möglichst lange zu
verschweigen, wie teuer es wirklich wird. Zudem werden auch die Vertragsbedingungen
schlechter. Durch einige ganz krasse
Beispiele liessen wir uns motivieren,
selbst aktiv zu werden.
Lässt sich das nicht ändern und mindestens den bisherigen Provider
beibehalten?
- Das hoffen wir – mit unserer Petition!
Dann hätten wir weiterhin den Dual-Provider-Betrieb und können die preiswerten
Abos bei unserem bisherigen Provider weiterhin nutzen. Dazu muss aber der
Gemeinderat unserer Gemeinde mitspielen und unser Anliegen der Petition
berücksichtigen – und genau dafür sammeln wir Unterschriften.
Darf die Chefetage der InterGGA überhaupt einfach so den Provider
wechseln?
- Leider ja – denn die Kompetenzen sind derzeit so festgelegt, dass sie das darf. Aber das wollen wir ändern. Wir wollen,
dass wir als
Stimmberechtigte zumindest unsere Einwilligung geben können, bevor der Provider
gewechselt werden soll. Das wollen wir mit der Initiative
resp. einem Antrag an die Gemeindeversammlungen (im Kanton SO heisst das
"Motion") erreichen.